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Sohnschaft und Sühnmittel


Es gibt weit schweifende und unpräzise Erklärungen zum Thema Adoption, weil man diesen Begriff in vielen englischen Betrachtungen findet. Ich selbst dachte lange Zeit Adoption sei Sohnschaft, bis ich bei JND sonship gefunden habe. Es gab Brüder, die meinten, man sei der bei der CSV-Edition der Elberfelder nur nicht mutig genug gewesen, sonst hätte man Adoption in den Text aufgenommen. Ich werde nachfolgend erklären, dass Adoption indirekt und Sühnmittel direkt, soweit sie in der Bibel, bzw. in biblischen Auslegungen eine Rolle spiele, auf Dr. Martin Luther zurückgehen. Luther hat den Gedanken der Sohnschaft nicht verstanden und an allen fünf Stellen einfach Kindschaft übersetzt. Sowohl Adoption als auch Sühnmittel findet man nicht in der CSV-Edition der Elberfelder.

„[1] Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, unterscheidet er sich in nichts von einem Knecht, obwohl er Herr ist von allem;
[2] sondern er ist unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Frist.
[3] So auch wir: Als wir Unmündige waren, waren wir geknechtet unter die Elemente der Welt;
[4] als aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, geboren unter Gesetz,
[5] damit er die, die unter Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen.
[6] Weil ihr aber Söhne seid, so hat Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, der da ruft: Abba, Vater!“ Gal. 4,1-6

Hier in Galater 4 hast du den Gegensatz zwischen Sohnschaft und Knechtschaft. Der Erbe, der Sohn, unterscheidet sich nicht vom Knecht, weil er gar nicht versteht, dass er Herr von allem ist. Sohnschaft bedeutet hier, genau wie an den anderen Stellen, dass man versteht, was das Erbe umfasst, also ein Bewusstsein von dem, was den Vater auszeichnet. Historisch ist dies die erste Stelle, die von Sohnschaft spricht. Es ist an dieser Stelle schon völlig offensichtlich, dass Kindschaft falsch sein muss. Auch die Auslegung die du gestern über Adoption gehört hast, macht keinen Sinn, wenn hier Kindschaft steht. Wir dürfen dankbar sein, dass die Übersetzer der Elberfelder 1905 und der Elberfelder CSV-Edition Sohnschaft übersetzt haben. Sohnschaft schließt unter anderem das Bewusstsein ein, aus Gott gezeugt und geboren zu sein, weil Gott mich zum Sohn wollte, dieses Bewusstsein hat ein Kind nicht, erst wenn es verständiger wird entwickelt sich das. Zum Genuss dieser Wahrheit muss das Gesetz als Vormund und Verwalter weg. Ich brauche den bewussten Zugang zum Vater.

Die zweite Stelle zu Sohnschaft. Diese Stelle kann man nur verstehen, wenn man Gal. 3+4 verstanden hat. Dort sehen wir nämlich zum einen, dass die, die aus Glauben sind, Söhne Abrahams sind (Gal. 3,7). In der Konsequenz behauptet dann Gal. 4,22 das dem Abraham 2 Söhne geboren wurden. Diese Aussage ist nur richtig, wenn man sie auf solche Nachkommen bezieht, die „Söhne Abrahams“ genannt werden, nämlich die, die aus Glauben sind. Das trifft nur auf Ismael und Isaak zu. Ismael zeigt uns aber deutlich, dass Hagar, nach Galater 4 ein Bild vom Gesetz, aus seinem Leben verschwinden musste, bevor er im Bewusstsein Sohn Abrahams zu sein, zusammen mit Isaak auftreten konnte.

„[7] Und dies sind die Tage der Lebensjahre Abrahams, die er gelebt hat: 175 Jahre.
[8] Und Abraham verschied und starb in gutem Alter, alt und der Tage satt, und wurde versammelt zu seinen Völkern.
[9] Und seine Söhne Isaak und Ismael begruben ihn in der Höhle von Machpela, auf dem Feld Ephrons, des Sohnes Zohars, des Hethiters, das vor Mamre liegt,
[10] dem Feld, das Abraham von den Kindern Heth gekauft hatte; dort wurden Abraham und seine Frau Sara begraben.“ 1. Mose 25,7-10

Solange Ismael nicht wiedergeboren war, verfolgte er Isaak ( 1. Mose 21,9 Gal. 4,29).Erst nachdem Ismael sich an Gott wandte und zweimal gesagt wird, dass Gott auf seine Stimme hörte (1. Mose 21,17)ist Ismael wiedergeboren und von dem Gesetz, von Hagar von der Knechtschaft (Gal. 4,25) befreit ist, kann er als Sohn Abrahams Abraham begraben(1. Mose 25,9). Die anderen uns bekannten sechs männlichen Nachkommen Abrahams blieben immer Knechte, werden weggetrieben und werden nur als Söhne der Ketura bezeichnet (1. Mose 25,4 und 1. Chr. 1,32+33).

Römer 8 schließt ganz deutlich an die Belehrungen von Gal. 3+4 an.

„[15] Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, wiederum zur Furcht, sondern einen Geist der Sohnschaft habt ihr empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!
[16] Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind.
[17] Wenn aber Kinder, so auch Erben Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir nämlich mitleiden, damit wir auch mit verherrlicht werden.“ Röm. 8,15-17

Vers 15 hat einen deutlich Bezug zu den Belehrungen im Galaterbrief. Hier kann man auch deutlich sehen, dass es keine Adoption gibt, denn die Kinder haben den Geist der Sohnschaft, sie müssen aber das Bewusstsein der Sohnschaft noch erlangen. Sie werden in Vers 17 dann wieder an das Erbe erinnert. Sie sollen sich mit dem Erbe beschäftigen. Die enge Verknüpfung von Kindschaft und dem Geist der Sohnschaft zeigt deutlich, dass keine zweite juristische Handlung vorgenommen wird. Sohnschaft ist der Zustand des Erwachsenen Gläubigen.

„[11] Und er hat die einen gegeben als Apostel und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer,
[12] zur Vollendung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes des Christus,
[13] bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Mann, zu dem Maß des vollen Wuchses der Fülle des Christus;“ Eph. 4,11-13

Die zweite Nennung von Sohnschaft in Römer 8 stellt dann das Erbe sehr deutlich in den Vordergrund.

„[22] Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Geburtswehen liegt bis jetzt.
[23] Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlinge des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst, erwartend die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes.“ Röm 8,22+23

Die Sohnschaft beinhaltet die Erlösung des Leibes, sie wird daran sichtbar, offenbar. Die Erlösung des Leibes erfolgt, weil wir aus Gott gezeugt und geboren sind. Wir werden dem Bilde seines Sohnes gleichförmig. Den Sohn hat er als den zweiten Menschen und letzten Adam gezeugt (Hebr. 1,5 und Hebr. 5,5). Hier ist einfach kein Platz für eine juristische Handlung, zumal Römer 8 insgesamt ganz deutlich einen Vorgang beschreibt, der dem Gesetz unmöglich war.

Die vierte Nennung von Sohnschaft macht dann deutlich, dass das nichts Neues ist. Sohnschaft war schon das Teil der Patriarchen.

„[4] die Israeliten sind, deren die Sohnschaft ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Dienst und die Verheißungen;
[5] deren die Väter sind und aus denen, dem Fleisch nach, der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen.“ Röm. 9,4+5

Am Schluss von Gal. 3 lernen wir, dass wir Nachkommen Abrahams sind.
„Wenn ihr aber Christi seid, so seid ihr denn Abrahams Nachkommen und nach Verheißung Erben.“ Gal. 3,29

In Röm. 4 lernen wir, dass Abraham unser aller Vater ist.
„[16] Darum ist es aus Glauben, damit es nach Gnade sei, damit die Verheißung der ganzen Nachkommenschaft fest sei, nicht allein der vom Gesetz, sondern auch der vom Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist
[17] (wie geschrieben steht: „Ich habe dich zum Vater vieler Nationen gesetzt“) vor dem Gott, dem er glaubte, der die Toten lebendig macht und das Nichtseiende ruft, wie wenn es da wäre;
[18] der gegen Hoffnung auf Hoffnung geglaubt hat, damit er ein Vater vieler Nationen würde, nach dem, was gesagt ist: „So wird deine Nachkommenschaft sein.“ Röm. 4,16-18

Die Sohnschaft muss auch Abraham umfassen, denn sonst könnte er kaum unser Vater sein und wir könnten nicht mit Abraham erben. Schon in Röm. 8 haben wir aber den Gedanken gefunden, dass die, die den Geist der Sohnschaft haben. Erben Gottes und Miterben Christi sind (Röm. 8,17).

Dieser Gedanke führt uns unmittelbar zum fünften Vorkommen von Sohnschaft.

„[3] Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christus,
[4] wie er uns auserwählt hat in ihm vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und untadelig seien vor ihm in Liebe;
[5] und uns zuvor bestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst, nach dem Wohlgefallen seines Willens,
[6] zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, womit er uns begnadigt hat in dem Geliebten,
[7] in dem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade,
[8] die er uns gegenüber hat überströmen lassen in aller Weisheit und Einsicht,
[9] indem er uns kundgetan hat das Geheimnis seines Willens, nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgesetzt hat in sich selbst
[10] für die Verwaltung der Fülle der Zeiten: alles unter ein Haupt zusammenzubringen in dem Christus, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist, in ihm,
[11] in dem wir auch ein Erbteil erlangt haben, die wir zuvor bestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Rat seines Willens,
[12] damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir zuvor auf den Christus gehofft haben;
[13] in dem auch ihr, nachdem ihr gehört habt das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils – in dem ihr auch, nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geist der Verheißung,
[14] der das Unterpfand unseres Erbes ist, zur Erlösung des erworbenen Besitzes, zum Preise seiner Herrlichkeit.“ Eph. 1,3-14

Dies ist der wohl längste griechische Satz im Neuen Testament. Hier wird deutlich, dass Sohnschaft noch über die Patriarchen hinausgeht. Sohnschaft geht zurück vor die Grundlegung der Welt. Hier haben wir die wohl umfassenste Beschreibung des damit verbundenen Erbes im Neuen Testament. Der Geist Gottes richtet sich hier an solche, die sich der Sohnschaft bewusst sind. Es wird beim einfachem Lesen der Verse schon deutlich, dass es sich bei den direkten Empfängern des Briefes, bei denen, die in das „UNS“ eingeschlossen sind, nicht um einen elitären exklusiven Kreis handelt.

Ich empfinde es als beglückend und beruhigend, dass Vers 6 ganz deutlich macht, dass es auf Grund der Gnade ist. Damit schließt die Auserwählung vor Grundlegung der Welt und die Zuvorbestimmung zur Sohnschaft, niemanden aus. Wir haben bereits in Römer 4,16 gesehen, dass die Wirkung der Gnade unter dem Glaubensvorbehalt steht. Der Anfang von Römer 4 macht deutlich, dass glauben ein Gehorsamsakt aber kein Werk ist. Hier ist es sehr wichtig die biblische Definition zu beachten.

„[2] Denn wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, so hat er etwas zum Rühmen aber nicht vor Gott.
[3] Denn was sagt die Schrift? Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.“
[4] Dem aber, der wirkt, wird der Lohn nicht nach Gnade zugerechnet, sondern nach Schuldigkeit.
[5] Dem aber, der nicht wirkt, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet;“ Röm. 4,2-5

Wir kommen damit zu grundlegenden Aussagen über die den Willen Gottes und die Verfügbarkeit der Gnade.

„[3] [Denn] dies ist gut und angenehm vor unserem Heiland-Gott,
[4] der will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ 1. Tim. 2,3+4

„Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend für alle Menschen,“ Titus 2,11

„Der Herr zögert die Verheißung nicht hinaus, wie es einige für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen.“ 2. Petrus 3,9

Die biblischen Aussagen sind deutlich und ich bin dankbar, dass wir eine gute Übersetzung in Händen halten können. In Lied 24 hieß es bis zur letzten Revision des Liederbuches „zur Kindschaft uns geführet“. Ich habe mich sehr über die Änderung auf „Sohnschaft“ gefreut.

Adoption in der KJV geht auf die Übersetzung Luthers zurück. Der hat an den fünf Sohnschaftsstellen einfach Kindschaft übersetzt. Die KJV hat dann vorsichtig, über Adoption, zeigen wollen, dass der Begriff mehr beinhaltet. JND hat in Gal. 4 sonship übersetzt. Er hat dort eine umfangreiche Fußnote verfasst, die Full Notes geben es gut wieder. An den vier anderen Stellen hat er, der KJV-Tradition folgend adoption beibehalten, aber immer auf Gal. 4 verwiesen.

Wir schleppen in unseren Bibelübersetzungen immer noch viel Luther Ballast mit. So z.B. die Tatsache, dass wir bis heute immer noch Reiche in den Evangelien haben aber kein Königreich. Es gibt eine sehr beeindruckende Stelle, die deutlich macht, dass der Herr Jesus von Königreich spricht ohne dass der Text es ausdrückt.

„[36] Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde; jetzt aber ist mein Reich nicht von hier.
[37] Da sprach Pilatus zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, dass ich ein König bin. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.“ Joh. 18,36+37

Die Frage von Pilatus macht deutlich, dass der Herr Jesus von einem Königreich spricht. Die Übersetzung von Vers 36 ist einfach Luthertradition.


Korrektur 01.12.2021 UB

Ich will dir ein abschließendes Beispiel bringen.
Zunächst aus der Betrachtung von Rudolf Brockhaus
über den Römerbrief, Hervorhebung durch mich:

„Doch wie ist die Erlösung zustande gekommen?
Selbstverständlich konnte es nur auf einem Wege
geschehen, der den Forderungen der Heiligkeit und
Gerechtigkeit Gottes völlig Genüge leistete. Schon im
Alten Bunde hatte Gott diesen Weg vorbildlich
dargestellt. Einmal im Jahre, am Versöhnungstag,
ging der Hohepriester in das Allerheiligste, um das
Blut des Opfertieres auf den goldenen Deckel, der auf
der Bundeslade lag, zu sprengen und so Sühnung vor
Gott zu tun. Das Blut befand sich nunmehr zwischen
den Cherubim, den heiligen Wächtern über die
Ausführung der gerechten Regierungswege Gottes,
und dem gebrochenen Gesetz, das, von Gottes Finger
unauslöschlich eingegraben, auf den beiden in der
Bundeslade liegenden Steintafeln stand. So war das
Blut gleichsam an die Stelle der Sünde getreten, der
Thron des Gerichts auf gerechter Grundlage in
einen Gnadenstuhl umgewandelt.
 Nur das Blut
eines von Gott anerkannten und angenommenen
Opfers konnte so etwas tun.
Heute ist das Vorbild in Erfüllung gegangen. Gott
hat Christum Jesum „dargestellt zu einem
Gnadenstuhl durch den Glauben an sein
Blut“ 
(V. 25). Das kostbare Blut des Sohnes Gottes
ist in die Gegenwart Gottes gebracht und dort in
seinem ganzen Werte vor Gott gesprengt worden.
Christus ist sowohl der Hohepriester, der mit

Seinem eigenen Blute gekommen und ins
Heiligtum eingegangen ist, als auch der von
Gott aufgerichtete Gnadenstuhl.
 Sein Blut hat
eine vollkommene Sühnung gebracht. Wer zu diesem
Blute seine Zuflucht nimmt, tritt als ein
Gerechtfertigter auf den Boden der Erlösung. Seiner
Sünden will Gott nie mehr gedenken, und das nicht
nur auf Grund Seiner Gnade, sondern „zur Erweisung
seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der
vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht
Gottes, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der
jetzigen Zeit, dass er gerecht sei und den
rechtfertige, der des Glaubens an Jesum ist“
(V.25+26).“
Wenn heute jemand Römer 3,24-26 liest, dann wird
er die Aussagen von Rudolf Brockhaus nur sehr
schwer verdauen können. Seit der CSV-Edition gibt es
in Römer 3 und in der ganzen Bibel keinen
Gnadenstuhl mehr. Ich habe mich mit der CSV-
Edition genau aus diesem Grund sehr schwer getan.
„mercy-seat“ kommt in der Darby-Übersetzung 29mal
vor. In der Elberfelder 1905 noch einmal in Römer
3,25 und jetzt gar nicht mehr? Es gab Geschwister,
die haben Predigten von mir über den „Gnadenstuhl“
als etwas Außergewöhnliches bezeichnet. Das war es
auch, ich habe nämlich über etwas gepredigt, dass
kam in der Bibel gar nicht vor. Ein Bruder aus dem
Libanon gab mir die entscheidenden Hinweise.
Gnadenstuhl hat Luther willkürlich in die

Bibelübersetzungen eingeführt. Vor Luther gab es so
etwas nicht. Auf diesem Weg ist der mercy-seat
selbst in der KJV 2000 noch 28mal erwähnt.

Adoption hat genau den gleichen Stellenwert wie
Gnadenstuhl. Beide Gedanken sind unbiblisch. So wie
ich mich von meinen Ausführungen über den
Gnadenstuhl verabschieden musste, gibt es auch
keinen Grund für Ausführungen zur Adoption.

Herzliche Grüße

Ulrich